2.) Heideggers 'Sein' als das Andere, als vom 'Seienden' (den weltlichen Erscheinungen) völlig abgekoppelter 'Ursprung'.
'Es’ gibt - ’Es’ schickt das Sein und ’Es’ reicht die Zeit - ohne dass der Mensch über dieses ’Geschick’ verfügen könnte. Der Mensch könne lediglich hören, erwarten, hegen, vorausweisend geleiten oder das geschickhaft gegebene und zugleich versagte 'Sein lassen': das vom Sein übergebene dem Sein darbringen. So deutet Heidegger das Wesen des Handelns nicht im Sinne des kantischen Freiheitsmodells als ein spontanes In-Gang-Setzen einer Ursache-Wirkungskette - eher als ein Darbringen oder Vollbringen:
„Vollbringen heißt: etwas in die Fülle seines Wesens entfalten, in diese hervorgeleiten, producere. Vollbringbar ist deshalb eigentlich nur das, was schon ist. Was jedoch vor allem 'ist', ist das Sein. Das Denken vollbringt den Bezug des Seins zum Wesen des Menschen. Es macht und bewirkt diesen Bezug nicht. Das Denken bringt ihn nur als das, was ihm selbst vom Sein übergeben ist, dem Sein dar. Dieses Darbringen besteht darin, daß im Denken das Sein zur Sprache kommt. Die Sprache ist das Haus des Seins. In ihrer Behausung wohnt der Mensch.“ (5)
„Vollbringen heißt: etwas in die Fülle seines Wesens entfalten, in diese hervorgeleiten, producere. Vollbringbar ist deshalb eigentlich nur das, was schon ist. Was jedoch vor allem 'ist', ist das Sein. Das Denken vollbringt den Bezug des Seins zum Wesen des Menschen. Es macht und bewirkt diesen Bezug nicht. Das Denken bringt ihn nur als das, was ihm selbst vom Sein übergeben ist, dem Sein dar. Dieses Darbringen besteht darin, daß im Denken das Sein zur Sprache kommt. Die Sprache ist das Haus des Seins. In ihrer Behausung wohnt der Mensch.“ (5)
Der Mensch - nicht das Sein - ’wohnt’ in dieser sprachlichen Behausung. Das Sein wäre eher als die ’Fügung’ des Hauses zu sehen, die innere Ursprungs- und Entfaltungsstruktur eines sprachlichen Gehäuses, in dem der Mensch wohnt, ohne sein Architekt zu sein. Heidegger deutet das ’Gefüge’ dieses Gehäuses als aus einem exogenen ’Ursprung’ gegeben, geschickt, gereicht, zugesprochen.
Dieser Ursprung sei das ’Es’, das Sein und Zeit gibt. Im ’Denken’ kommt das vom ’Es’ geschickhaft gegebene Sein zur Sprache: „Das Denken handelt, indem es denkt. Dieses Handeln ist vermutlich das einfachste und zugleich das höchste, weil es den Bezug des Seins zum Menschen angeht. Alles Wirken aber beruht im Sein und geht auf das Seiende aus." (6)
5.) Ebd. S. 313
6.) Ebd.
Nach Heidegger verbirgt sich das Sein in der taumelnden Raserei der unbedingten Vergegenständlichung von allem und ’Es’ spricht sich uns zu - auch in den modernen Wissenschaften und Technologien. Demnach lägen extrem weiträumige Wege vor uns: „Die vollendete Metaphysik, die der Grund der planetarischen Denkweise ist, gibt das Gerüst für eine vermutlich lange dauernde Ordnung der Erde“. (7)
Deutet eine nüchterne und präzise Analyse der aktuellen weltpolitischen, politisch-ökonomischen und ökologischen Probleme nicht eher darauf, dass wir nur mehr ein paar Jahrzehnte, Jahre oder sogar noch weniger Zeit haben? Evoziert die aktuelle politische und zivilisatorische Krise nicht dringend ein elaboriertes Suchen, Erforschen und Einleiten realisierbarer positiver Entwicklungs-alternativen? Können wir noch - in Heideggers Sinne - nur wartend und suchend auf den Zuspruch künftiger seinsgeschichtlicher ’Ereignisse’ vorausweisen?
Heidegger sieht lediglich die Möglichkeit eines ’Denkens des Undenkbaren’ als suchendes und fragendes ’vorausweisendes Geleit’: „Keine bloße Aktion wird den Weltzustand ändern, weil das Sein als Wirksamkeit und Wirken alles Seiende gegenüber dem Ereignis verschließt.“ (8)
Dieser Ursprung sei das ’Es’, das Sein und Zeit gibt. Im ’Denken’ kommt das vom ’Es’ geschickhaft gegebene Sein zur Sprache: „Das Denken handelt, indem es denkt. Dieses Handeln ist vermutlich das einfachste und zugleich das höchste, weil es den Bezug des Seins zum Menschen angeht. Alles Wirken aber beruht im Sein und geht auf das Seiende aus." (6)
5.) Ebd. S. 313
6.) Ebd.
Nach Heidegger verbirgt sich das Sein in der taumelnden Raserei der unbedingten Vergegenständlichung von allem und ’Es’ spricht sich uns zu - auch in den modernen Wissenschaften und Technologien. Demnach lägen extrem weiträumige Wege vor uns: „Die vollendete Metaphysik, die der Grund der planetarischen Denkweise ist, gibt das Gerüst für eine vermutlich lange dauernde Ordnung der Erde“. (7)
Deutet eine nüchterne und präzise Analyse der aktuellen weltpolitischen, politisch-ökonomischen und ökologischen Probleme nicht eher darauf, dass wir nur mehr ein paar Jahrzehnte, Jahre oder sogar noch weniger Zeit haben? Evoziert die aktuelle politische und zivilisatorische Krise nicht dringend ein elaboriertes Suchen, Erforschen und Einleiten realisierbarer positiver Entwicklungs-alternativen? Können wir noch - in Heideggers Sinne - nur wartend und suchend auf den Zuspruch künftiger seinsgeschichtlicher ’Ereignisse’ vorausweisen?
Heidegger sieht lediglich die Möglichkeit eines ’Denkens des Undenkbaren’ als suchendes und fragendes ’vorausweisendes Geleit’: „Keine bloße Aktion wird den Weltzustand ändern, weil das Sein als Wirksamkeit und Wirken alles Seiende gegenüber dem Ereignis verschließt.“ (8)
7.) Überw. d. Metaphysik, Abschnitt XII, a.a.O., S. 79
8.) Überw. d. Metaphysik, Abschn. XXVIII, a.a.O., S. 94